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8. Mai 2024

Großes Interesse auch bei zweiter Netzwerkveranstaltung der Wasserstoffallianz

Beim Thema Wasserstoff ist der Bedarf an Grundlagenwissen groß – daher hatte die Wasserstoffallianz Westfalen ihre zweite Netzwerkveranstaltung unter das Thema „Erzeugung von Wasserstoff“ gestellt. Und offensichtlich damit genau das richtige Thema gefunden. So war die Veranstaltung im Innovationszentrum Hamm binnen kürzester Zeit ausgebucht. Die Teilnehmenden waren überwiegend Mitarbeitende regionaler Unternehmen, für die Wasserstoff als möglicher Energielieferant zunehmend an Bedeutung gewinnt.


Die Veranstaltung bot eine Fülle von Einblicken und Diskussionen rund um dieses zukunftsweisende Thema. Zu Beginn präsentierte Justus Beste, Projektleiter der Wasserstoffallianz Westfalen, wichtige Grundlagen und ging unter anderem der Frage nach, woher eigentlich unser Strom kommt. Die gute Nachricht: NRW weist ausreichend Potential an Windkraft und Solarenergie auf, um sich regenerativ mit Energie zu versorgen. Der Überschussstrom bietet zudem Potential für die Erzeugung von regionalem grünem Wasserstoff. Wie aber wird grüner Wasserstoff produziert?

Hier stellte Justus Beste verschiedene Technologien vor und legte den Schwerpunkt auf ganz praktische Aspekte wie Kosten oder Technologiereife. Neben den verschiedenen Formen der „konventionellen“ Wasserelektrolyse wurden auch alternative Erzeugungstechnologien wie die Methan-Pyrolyse und Plasmalyse behandelt.


Im Anschluss folgte ein Beitrag von Enertrag, einem Unternehmen aus der Uckermark, das sich weltweit auf die Projektierung, Planung, Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen und Power-to-Gas-Anlagen spezialisiert hat. Niklas Beckmann, Projektmanager bei Enertrag, präsentierte beispielhafte Projekte der Wasserstoff-Erzeugung. Auf besonderes Interesse stieß das aktuelle Projekt, der Bau einer Elektrolyseuranlage, mit der Wasserstoff zum Betrieb eines Wasserstoffzuges produziert wird.
Die anschließende Network Session bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, während sie bei einer Tasse Kaffee neue Erkenntnisse diskutierten.


Reinhard Bartsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm, stellte anschließend das Wasserstoffzentrum Hamm vor, das eine wichtige Rolle in der Förderung und Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in der Region spielt. Das Wasserstoffzentrum, ein Projekt der Stadtwerke Hamm, der Trianel und der Stadtwerke Bochum und Dortmund, wird mit einem eigenen Elektrolyseur Wasserstoff herstellen, der seine Abnehmer vor allem in der regionalen Logistik finden soll. Außerdem will das Wasserstoffzentrum auch die „Nebenprodukte“ der Elektrolyse wie Abwärme und Sauerstoff verwerten. Die Genehmigungsplanung sei inzwischen auf der Zielgeraden, den Erhalt der Genehmigung erwarte man für Ende 2024, so Reinhard Bartsch.


Abschließend präsentierte Wilhelm Schünemann von Enapter, einem innovativen Technologieunternehmen in der Wasserstoffwirtschaft, die neuesten Entwicklungen. Das Unternehmen produziert AEM-Elektrolyseure, eine Technik, die ohne Edelmetalle oder Seltene Erden auskommt. Dies mache die Technik günstiger und vom Weltmarkt unabhängiger, so Schünemann.


Die Wasserstoffallianz Westfalen freut sich über das enorme Interesse und plant bereits weitere spannende Veranstaltungen, um die Wasserstoffwirtschaft in der Region weiter voranzubringen.